RZ-Online vom 18. Mai 2016

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Zwei Gemeinden haben sich gefunden

Besuch Partnerstädte Roth und Saint-Nicolas-lès-Cîteaux auf gemeinsamen Pfaden

Roth/Stromberg. Seit Gründung der Partnerschaft zwischen Roth (300 Einwohner) und Saint-Nicolas-lès-Cîteaux (Burgund/Frankreich, 430 Einwohner) am 1. Juni 1991 hat es zwischen den Gemeinden eine Reihe Partnerschaftstreffen gegeben. Das jüngste an Pfingsten im mit Birkengrün, Fähnchen und Luftballons herausgeputzten Roth und im Hotel Resort im Stromberger Stadtteil Schindeldorf stand im Zeichen des 25. Partnerschaftsjubiläums. Der Festakt am und im Hotel war von Reden, dem Austausch von Gastgeschenken, einer Weinprobe, „Walking Dinner“ und kurzweiliger Unterhaltung geprägt.

Die Vorsitzende des Freundeskreises Roth-Saint-Nicolas-les-Citeaux, Claudia Bootz, sprach vom gemeinsamen Weg zweier Gemeinden, „die sich gefunden und viele Gemeinsamkeiten entdeckt haben“. Schon beim ersten Besuch des Rother Gemeinderats in Frankreich war von gegenseitiger Sympathie die Rede, und auf dem Rückweg nach Roth stand fest, dass ein Freundschaftsvertrag geschlossen werden muss.

Ortsbürgermeister Helmut Höning dankte den Bürgern beider Orte, „die durch Beständigkeit in der Partnerschaftspflege dieses Jubiläum ermöglichten“. Höning erinnerte an Ratsmitglied Ehrhard Tasch, der fragte: „Was haltet ihr davon, wenn wir uns eine Partnergemeinde in Burgund suchen, um den Gedanken von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer sowie die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zu unterstützen?“ Der Grundstein war gelegt, der Rat setzte das Thema auf die Agenda. Im Gedenken an die verstorbenen Väter der Partnerschaft, die Ortsbürgermeister Pierre Goujon und Friedel Mehlig sowie Erhard Tasch und alle Bürger, die sich im Sinne der Partnerschaft einbrachten, wurden die Fahnen der Gemeinden gehisst. Höning bezeichnete die Partnerschaftstreffen als Erfolgserlebnis für die deutsch-französische Sache.

Auch Bürgermeisterin Florence Zito blickte auf die ersten Begegnungen zurück: „Wir haben damals mit Roth ein Dorf gefunden, von dem wir gleich wussten, das ist es.“ Mit großen Engagement haben die Partnerschaftsvereine die Freundschaft getragen, „wobei viele enge Bande entstanden sind. Eine ausgezeichnete Basis für das, was noch in Zukunft kommt.“ Bruno Tasch fungierte bei allen Rednern als fließender Übersetzer, auch beim Vorsitzenden des französischen Partnerschaftsvereins, Pierre Reserveaux, der betonte: „Alles, was wir tun, sind kleine Bausteine für das, was wir Europa nennen. Alle sind Baumeister dieses Werkes.“ Es sei ihm eine große Ehre, diese Freundschaft am Leben zu erhalten: „Eine Freundschaft, die uns allen viel Freude bereitet.“

Dass es wichtig ist, dass sich Menschen ohne Grenzen begegnen, hob die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner hervor. Im Hinblick auf das Treffen de Gaulles mit Adenauer in Bad Kreuznach hätten Deutsche und Franzosen eine besondere Verantwortung. Auf die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Burgund blickte der Regionalbeauftragte des Landes, Christian Pieroth: Es müsse viel Arbeit geleistet werden, um eine Partnerschaft zu erhalten. Er dankte den Initiatoren und stellte fest: „Deutschland und Frankreich sind unsere Heimat, ein vereinigtes Europa unsere Zukunft.“

Dass eine Partnerschaft von und mit den Menschen lebt, zeigte Bürgermeisterin Anke Denker auf: „In Roth und Saint-Nicolas-lès-Cîteaux leben die Menschen diese Partnerschaft. Für Roth ist dieses Wochenende etwas ganz besonderes, denn das Jubiläum zeugt von großer Gastfreundschaft und enger Verbundenheit.“ nn


Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Mittwoch, 18. Mai 2016, Seite 14

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