Holzberg beim Vorglühen erwischt: Rother Wehr löscht verfrühtes Martinsfeuer
ROTH - Für die freiwillige Feuerwehr hat der Martinsumzug in diesem Jahr einen Tag früher begonnen. Aus bislang ungeklärter Ursache hatte das Martinsfeuer aus Paletten und Geäst bereits am Vortag begonnen zu brennen. Den Brandschützern gelang es jedoch, den Brand klein zu halten.
Und die Rother ließen sich von dem Vorfall nicht die Stimmung verderben: Mit bunten Laternen und guter Laune trotzten sie dem nass-kalten Novemberwetter und fanden sich zum traditionellen Umzug zusammen. Mollig warm eingepackt zogen 50 Kinder mit ihren Eltern von der „Alt Schul“ singend durch die Straßen. Einige Laternen waren sogar eigens umhüllt, um vor dem Regen geschützt zu sein.
Tross findet in Zelten Schutz vor dem Regen
Die Feuerwehr geleitete den bunten Tross sicher durch das Dorf und über den Feldweg in Richtung Bolzplatz. Dort hielten die Kameraden neben dem wuchtigen Holzberg einige schützende Zelte bereit, der Duft von Glühwein lag in der Luft und heiße Bockwürstchen und eine Schar Weckmänner warteten darauf, vernascht zu werden. Flugs wurden von den Kindern die Laternen an Mütter und Väter verteilt, um die Hände frei zu haben für die leckeren Naschereien.
Ein Sankt Martin ritt in Roth übrigens nicht vorneweg. Ein Martin wurde aber trotzdem gefeiert. Denn der Orchesterverein Waldalgesheim spielte beim Marschieren nicht nur die klassischen Martins-Lieder, sondern gab auch ein Geburtstagsständchen zum Besten, das passender gar nicht hätte sein können. Das Geburtstagskind hieß nämlich Martin.
Die zehnjährige Liv war anfangs etwas unschlüssig gewesen, ob sie beim anhaltenden Regen mitlaufen mochte. „Aber dann hat es ja aufgehört zu regnen“, erzählte sie. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Amélie (elf Jahre) und Amely (zehn Jahre) war sie letzten Endes doch froh, dabei zu sein auch um Weckmänner und Kinderpunsch nicht zu verpassen. „Der Martinsumzug macht einfach immer wieder riesig Spaß“, strahlten die drei Mädchen.
Ursache
Keiner weiß, wieso das Martinsfeuer in Roth einen Tag früher gebrannt hat als geplant. Laut Ortsbürgermeister Helmut Höning könnte ein verirrtes Glutkörnchen von einem Martinsfeuer aus den Nachbargemeinden der Übeltäter gewesen sein. „Das vermuten wir“, erklärte Höning*. Zum Glück war die Feuerwehr wachsam und löschte den kleinen Brand rechtzeitig. So konnten die Rother ihr eigenes Martinsfeuer dann doch noch am Umzugstag bewundern.
*Anmerkung des Autors: Haha, es hat tagelang geregnet.....