Übungsszenario: Flugzeug kracht in den Tower
Großeinsatz Mehr als 100 Rettungskräfte proben den Ernstfall
Von unserem Mitarbeiter
Dieter Ackermann
M Langenlonsheim. Ein simulierter Flugzeugabsturz bildete das Szenario der großen Gemeinschaftsübung von Feuerwehr und Rettungsdienst am Samstag auf dem Langenlonsheimer Flugplatz. Mehr als 100 Einsatzkräfte mit rund 30 Fahrzeugen aus Langenlonsheim, Laubenheim, Dorsheim, Rümmelsheim (VG Langenlonsheim), Stromberg, Waldlaubersheim, Roth (VG Stromberg), Waldalgesheim, Weiler, Münster-Sarmsheim (VG Rhein-Nahe), Gensingen und Grolsheim (VG Sprendlingen-Gensingen) waren beteiligt.
Beim Versuch, auf dem Langenlonsheimer Flugplatz notzulanden, streifte ein viersitziges Motorflugzeug den Tower. Teile der Maschine schlugen in die Flugzeughallen und das Gelände ein. Das Flugzeug krachte auf den angrenzenden kleinen Campingplatz, der Pilot wurde eingeklemmt. Es kam zu mehreren Bränden und einer Explosion. Personen wurden verletzt, irrten umher. Eine Person erlitt einen Herzinfarkt, eine weitere fiel in einen Teich, eine weitere hing in einem Baum. Das war die Ausgangslage, als um 15.22 Uhr Sirenenalarm ausgelöst wurde.
Die Übungsziele des vom stellvertretenden Wehrleiter der VG Langenlonsheim, Wolfgang Closheim, ausgearbeiteten Szenarios lauteten: Überprüfung der Alarmierungswege, die über die VG- und Kreisgrenze sowie zwei Leitstellen laufen, deren Funkverkehrskreise sowohl analog als auch digital, die Zusammenarbeit zwischen den vier Verbandsgemeinden, dem Rettungsdienst und der DRK-Ortsgruppe Langenlonsheim.
Menschenrettung, Brandbekämpfung, Wasserversorgung, Verbandsplatz und Atemschutzsammelstelle einrichten, Personensuche, Versorgung der Verletzten und einiges mehr verlangte den Feuerwehrleuten, dem Rettungsdienst und den „Verletzten“ in den insgesamt sechs Einsatzabschnitten einiges ab. Lloyd Fuchs, der Koordinator der Notfalldarstellung und das Schminkteam um Hans Dieter Hellriegel, der auch für die Pyrotechnik verantwortlich war, hatten ganze Arbeit geleistet. Die 13 „Verletzten“, zum Teil unter Schock stehend und laut schreiend umherirrend, vermittelten ein realitätsnahes und beeindruckendes Bild. Davon überzeugten sich auch die Erste Beigeordnete der VG Langenlonsheim, Marianne Müller, der Beigeordnete der Gemeinde, Wilhelm Schweinhardt, und weitere Kommunalpolitiker.
Für die Wasserentnahme aus der Nahe und vom Sportgelände wurde ein Kilometer Schlauchleitungen verlegt. Zehn Atemschutzträger waren eingesetzt, das Leiterfahrzeug aus Gensingen sowie die gesamte technische Ausrüstung von Feuerwehr und DRK. Eine wichtige Rolle spielte auch die Kooperation mit dem Betreiber des Flugplatzes, dem Aero-Club Rhein-Nahe.
„Wir üben nicht, um zu zeigen, was wir können, sondern um zu sehen, wo wir was verbessern können“, sagte der Langenlonsheimer Wehr- und Einsatzleiter Frank Brendel nach der mehr als einstündigen Gemeinschaftsübung.
Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Montag, 14. Oktober 2013, Seite 13 (0 Views)