RZ-Online Artikelarchiv vom 04.04.1996

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Rotstift angesetzt

Erstmals seit 30 Jahren Fehlbedarf im Etat

ROTH. WEI. Erstmals in der mehr als 30jährigen Amtszeit von Ortsbürgemeister Friedel Mehlig kann der Verwaltungshaushalt nicht ausgeglichen werden, obwohl der Kämmerer den Rotstift an allen möglichen Stellen angesetzt hat. Wegfall der Zinseinnahmen aus den inzwischen aufgebrauchten Rücklagen für den Bau des Dorfgemeinschaftshauses, Schuldendienst für neu aufgenommene Darlehen und insbesondere der Rückgang bei den Gewerbesteuereinnahmen sind die Ursachen dafür, daß in diesem Jahr der Verwaltungshaushalt bei Ausgaben von 351 950 Mark mit einem Fehlbedarf von 36 910 Mark abschließt.

Konnte noch Anfang der 90er Jahre bei der Gewerbesteuer mit 100 000 Mark gerechnet werden, so ist diese Summe inzwischen auf 45 000 Mark geschrumpft. Auch der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer ist mit 171 000 Mark um 20 000 Mark niedriger angesetzt als im Vorjahr. Der finanzielle Engpaß wird dadurch verschärft, daß vor~erst noch keine Schlüsselzuweisungen des Landes zu erwarten sind. Bislang lagen nämlich die Steuereinnahmen der Gemeinde über dem Durchschnitt.

Die Maßnahmen im Vermögenshaushalt, der mit 63 000 Mark abschließt, bleiben auf das Notwendigste beschränkt. 30 000 Mark werden noch für restliche Arbeiten am Dorfgemeinschaftshaus kassenwirksam, und 20 000 Mark werden für die restlichen Vermessungskosten und den Anteil der Straßenoberflächenentwässerung entlang der K 96 benötigt. Eine weitere Kreditaufnahme in Höhe von 22 800 Mark ist erforderlich. Von einer Erhöhung der Steuern gegenüber dem Vorjahr wurde abgesehen, da Roth bereits die höchsten Hebesätze in der Verbandsgemeinde aufweist. Bei einer Enthaltung stimmte der Ortsgemeinderat der Haushaltssatzung 1996 zu.

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