Allgemeine Zeitung vom: 04.03.2015
Der Rother Haushalt 2015 kann nicht ausgeglichen werden
Von Benjamin Hilger
ROTH - Auch in diesem Jahr wird es der Gemeinde wohl nicht gelingen, den 440 000- Euro-Haushalt auszugleichen. Bevor es an die Zahlen dieses Jahres ging, berichtete VG-Bürgermeisterin Anke Denker (SPD), dass das Jahr 2013 insgesamt etwas schlechter als geplant abgeschlossen hätte. 2014 hingegen seien Mehreinnahmen von rund 75 000 Euro zu verzeichnen gewesen, was für die kleine Gemeinde eine doch sehr beachtliche Zahl wäre. Da die Ausgaben dagegen in den Ansätzen blieben, konnte das schlechtere Ergebnis 2013 ausgeglichen werden.
Gewerbesteuer sprudelt
2015 rechnet man im Finanzhaushalt mit ordentlichen Einnahmen von rund 279 000 Euro. Als größte Einnahmepositionen sind 115 000 Euro aus dem Gemeindeanteil der Einkommensteuer erwartet. Die Gewerbesteuereinnahme wird mit 80 000 Euro prognostiziert.
Auf der Ausgabenseite werden voraussichtlich rund 214 000 Euro für Zuwendungen, Umlagezahlungen und sonstige Transferausgaben fällig. Allein an den Landkreis fließen hiervon 97 500 Euro, an die Verbandsgemeinde wird Roth 78 500 Euro zu überweisen haben. Denker machte deutlich, dass in der Gemeinde die Ausgaben reduziert werden müssten. Die Steuereinnahmen pro Kopf liegen über dem Landesdurchschnitt, so dass keine Schlüsselzuweisungen als Einnahmen zu verbuchen sind. Auch mit Blick auf die Teilnahme am kommunalen Entschuldungsfonds müssten Sparideen gefunden werden, zumal auch die Prognose für die kommenden Jahre von defizitären Haushalten ausgehen lässt, sagte Denker.
Ortsbürgermeister Helmut Höning bemerkte, man habe Maßnahmen, die noch aufzuschieben waren, nicht im Haushalt berücksichtigt. So müssten etwa auch die Fenster der „Alt Schul“ erneuert werden, aber dieses müsse noch warten. Abgeschlossen werden soll hingegen die Herrichtung des Spiel- und Freizeitgeländes. Hier werde in diesem Jahr noch der Bolzplatz angegangen und die noch zu leistenden Restarbeiten am Spielplatz erfolgen. 10 000 Euro sind 2015 hierfür noch vorgesehen.
Insgesamt sei das Dorf auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. So hofft Höning, dass in diesem Jahr die letzten vier Bauplätze verkauft werden können, um auf dem Weg neue Bürger in die Gemeinde zu bekommen, die wiederum über die Einkommenssteuer Mittel in die Kassen bringen.
Der Gemeinderat beschloss den Haushaltsplan am Ende einstimmig.
Ebenfalls einstimmig abgenickt wurde der Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2015. Forstdirektor Bernd Closen und Revierförster Steffen Lang gaben dem Gremium, noch bevor es an die Zahlen ging, einen kurzen Einblick in die Situation des Rother Waldes. Das Jahr 2014 habe schlechter abgeschlossen als geplant. Dies hänge mit den Kosten zum Abbau alter Wildschutzgatter zusammen. Hierfür war ein Maschineneinsatz nötig, der hohe Kosten verursacht hat. Dies sei nun aber endgültig abgeschlossen. Im laufenden Jahr sollen dem etwa 58 Hektar großen Gemeindewald 170 Festmeter Holz entnommen werden.
Sorgen, dass Brennholznachfragen nicht bedient werden könnten, müssten aber insgesamt nicht bestehen, machte Closen deutlich. Natürlich ginge die Brennholzbeschaffung nicht immer am bevorzugten Standort, es werde aber jeder Interessent bedient. Zum Zustand des Rother Wald bemerkte Closen, dieser habe keinerlei Pflegerückstände. „Ihr Wald ist in einem guten Zustand“. Berechne man, dass jeder Hektar rund 8000 bis 10 000 Euro wert sind, sei dies eine richtige Wertanlage. Im Forsthaushalt plant der Revierförster Einnahmen von 7244 Euro und Ausgaben von 6074 Euro, so dass ein Überschuss von 1170 Euro erwartet wird.