Die „Alt Schul“ soll auch für Fremde attraktiver werden
Bauvorhaben Sanierungskosten von rund 214 000 Euro erwartet – Gebührenmodell für Veranstaltungen im Ortsgemeinderat diskutiert
Roth. Aufwendig energetisch saniert werden soll die „Alt Schul“ in der Ortsgemeinde Roth, die für Veranstaltungen aller Art genutzt wird und wo auch der Ortsgemeinderat regelmäßig tagt. Dieses Vorhaben werde mit veranschlagten Gesamtkosten von rund 214 000 Euro nicht eben billig, erkannten die Ratsmitglieder, denen der planende Ingenieur Sönke Skär in der jüngsten Sitzung die Details einer Sanierung erläuterte.
Da die Dachfläche des Gebäudes doch recht klein sei, könnten dort keine Sonnenkollektoren aufgebaut werden, verdeutlichte Skär. Stattdessen sei es für die Energieerzeugung sinnvoll, die alte Ölheizung durch eine Pelletheizung zu ersetzen, die rund 50 000 Euro koste. Allerdings müsse ein größerer Raum geschaffen werden, um die Pellets zu lagern. An der Außenseite des Gebäudes müsse ein Edelstahlkamin errichtet werden. Zudem sollte das Treppenhaus mit einem Vollwärmeschutz versehen, im unteren Bereich des Gebäudes weitere Dämmungen vorgenommen und wo nötig ein Sanierputz aufgebracht werden.
Im oberen Teil des Gebäudes sei für die Dämmung „schon viel gemacht“, was vorerst auch ausreiche, meinte der Ingenieur. Die älteren Holzfenster sollten durch moderne Kunststofffenster ersetzt und Türen erneuert werden. Sinnvoll sei es auch, die Leuchtkörper im Erdgeschoss durch moderne LED-Leuchten zu ersetzen. Weitere Kosten würden durch die Entsorgung alten Materials entstehen, erläuterte Skär. „Das alles ist schon teuer, aber wir müssen was tun, denn über kurz oder lang hätten wir hier sowieso hohe Kosten, zum Beispiel durch die Ölheizung“, meinte Ortsbürgermeister Helmut Höning. Dem pflichteten die Ratsmitglieder bei, die sich darin einig waren, jetzt die Fördermöglichkeiten auszuloten. Je nachdem, wann eine Förderung greift, soll die energetische Sanierung schon im kommenden Jahr, voraussichtlich aber erst 2019 in Angriff genommen werden.
Für Veranstaltungen in der alten Schule könnten künftig Auswärtige und Einheimische gleich hohe Gebühren zahlen. Dies würde den Anreiz für Ortsfremde erhöhen, das Gebäude ebenfalls zu nutzen, regte Höning an. Hier hatten einige Ratsmitglieder Bedenken und plädierten dafür, einheimische Mieter zu begünstigen, wie dies fast überall üblich sei. Jetzt will man sich informieren, wie das mit den Gebühren in anderen Gemeinden geregelt wird, und dann erneut über dieses Thema abstimmen.
Bezüglich der vorgesehenen Erweiterung des Wohngebiets „Am Warmsrother Weg“ will das Ingenieurbüro Dillig ein Lärmschutzkonzept entwerfen, berichtete Höning. Hier soll ein Lärmschutz nicht erst an der Wohnbebauung, etwa als Wall, sondern direkt an der Autobahn realisiert werden. Bei diesem Thema gelte es „dranzubleiben“, betonte Höning.
Über den Umstand, dass die Verbandsgemeinde Stromberg im Zuge der Kommunalreform womöglich mit der VG Langenlonsheim fusionieren wird, zeigten sich die Ratsmitglieder nicht allzu glücklich. Immerhin hätten sich bei der Befragung 95 Prozent der Bürger für eine Fusion mit der VG Rhein-Nahe ausgesprochen, betonten die Ratsmitglieder, die jetzt die weitere Entwicklung beim Thema Fusion abwarten wollen. spg
Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Dienstag, 17. Oktober 2017, Seite 18 (0 Views)