Gemeinderat Roth freut sich über Fortschritte des Baugebietes - Kein Rechtsanspruch auf Lärmschutz entlang der A 61
ROTH. Positiv aufgenommen hat der Ortsgemeinderat den Sachstandsbericht von Ortsbürgermeister Helmut Höning zum neuen Wohnbaugebiet "Am Warmsrother Weg". Dort wurden 18 Bauplätze ausgewiesen, die in den vergangenen Wochen durch Erschließungs- und Straßenbauarbeiten baureif geworden sind. Der veranschlagte Kostenrahmen konnte eingehalten werden. Das Regenrückhaltebecken, das Ortsbürgermeister Höning bei einer Begehung als neuen "Rother See" bezeichnete, stößt allgemein auf Akzeptanz. Lediglich die beiden an der Einfahrt von der K 96 ins Neubaugebiet geplanten Baumpflanzungen wurden nicht durchgeführt. Die Bäume hätten eine Einfahrt mit längeren Fahrzeugen behindert. Optimistisch stimmt Höning die begonnene Vermarktung. Am Tag der Gemeinderatssitzung wurde der erste Bauplatz verkauft.
Die Gemeinde hat inzwischen ihre Verpflichtung, einen Lärmschutzwall zu errichten erfüllt, auch wenn das drei Meter hohe Bauwerk nicht allen Bürgern gefällt.
Wenig erfreut zeigte sich der Gemeinderat von der Antwort des Verkehrsministeriums auf die Eingabe der Gemeinde, Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn vorzunehmen. In dem Brief wird zwar eine Überschreitung der Immissionsgrenzwerte an "einigen Gebäuden" in nächster Nähe der A 61 eingeräumt. Zudem wird aber darauf hingewiesen, dass eine Lärmsanierung eine freiwillige Leistung des Straßenbaulastträgers Bund im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel sei. Eine rechtliche Verpflichtung sei nicht gegeben.
Der sechsspurige Ausbau plus Standstreifen des Abschnitts Nahetal-Rheinböllen mit umfangreichen Schallschutzmaßnahmen im Rahmen der Lärmvorsorge sei im neuen Bedarfsplan des Bundes als "weiterer Bedarf" eingestuft. Mit einer Realisierung sei also erst mittel- bis langfristig zu rechnen. Dieser Hinweis wurde vom Rat als "provokant" bewertet. Ortsbürgermeister Höning wurde einstimmig durch den Gemeinderat beauftragt, erneut auf die unzumutbare, von der Autobahn ausgehende Lärmbelästigung hinzuweisen. "Wir haben unsere Aufgaben gemacht. Jetzt wollen wir auch seitens des Bundes Taten sehen", so der Tenor im Gemeinderat.
Zur Namensgebung der drei Straßen im Neubaugebiet lagen nur zwei Vorschläge vor: "Johann-Sebastian Bach-Straße" und als Referenz an die französische Partnergemeinde in Burgund "Rue St. Nicolas les Citeaux". Aus der Ratsrunde kamen weitere Vorschläge. Unter Hinweis auf alte Flurnamen einigte man sich schließlich auf vier Vorschläge, unter denen die Bürgerinnen und Bürger bei einer Flugblattaktion drei auswählen sollen: "St.-Nicolas-Straße", "Hinter den Gärten", "Althausweg" und "An der Klosterpforte".
In der Stromberger Kindertagesstätte, die auch von Kindern aus Roth besucht wird, soll Raum für eine Nestgruppe für Kinder ab zwei Jahren geschaffen werden. Die geplanten Umbau- und Ausbaumaßnahmen sollen 89 000 Euro kosten. Fünf Prozent davon entfallen auf die Gemeinde Roth. Der Gemeinderat hat dieser Investition zugestimmt. (wei)
Oeffentlicher Anzeiger vom 16.08.2006, Seite 21.
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