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Ohne Lärmschutzwall keine Bauplätze

Verzögerung Fertigstellung direkt an der A 61 wird Jahre dauern – Pläne für Wohngebiet „Am Warmsrother Weg“

Von unserem Reporter Jens Fink

Roth. Ohne einen wirksamen Lärmschutz wird es schwer werden, weitere Neubauflächen in Roth auszuweisen. Um das Wohnbaugebiet „Am Warmsrother Weg“ entlang des nordwestlichen Ortsrandes doch noch wie geplant erweitern zu können, sei es sinnvoll, den Lärmschutz nicht direkt am Wohngebiet zu errichten, meinte Ortsbürgermeister Helmut Höning (CDU). Sinnvoller wäre es, den Lärmschutz direkt an der „Quelle des Lärms“, der rund 300 Meter vom Plangebiet entfernten Autobahn 61, zu realisieren.

Ein dort zu errichtender Wall müsste 7 bis 13 Meter hoch sein, könne dann allerdings auch als Lärmschutz für die gesamte Gemeinde fungieren, was bei dem vorgesehenen dreispurigen Ausbau der Fahrbahnen der A 61 für die Zukunft sinnvoll erscheine, meinte Höning. Eine Fachfirma soll zunächst ermitteln, wie viel Erdmaterial für solch einen Lärmschutzwall benötigt werde, entschied der Rat. Mit dem dafür angelieferten Grund könne die Gemeinde Einnahmen erzielen und damit die für ein Baugebiet benötigten Grundstücke kaufen, betonte Höning. Jetzt will sich die Gemeinde mit dem LBM absprechen, in welchem Zeitraum solch ein Lärmschutzwall realisiert werden kann, bis zu dessen Fertigstellung wohl einige Jahre vergehen dürften, erkannten die Ratsmitglieder. Dass ein Wall notwendig ist, hatte bereits die Kreisverwaltung signalisiert und betont, dass vor der Ausweisung von Neubauflächen zunächst ein Lärmschutz für die Bewohner errichtet werden müsse.

Im Sommer 2018 soll eine 748 kWp große Fotovoltaikanlage „In der Heide“ gebaut werden. Nach 13 Jahren wäre die von der Gemeinde mit einem Kredit finanzierte Anlage bezahlt, meinte Höning. Einstimmig bekundete der Rat seine Absicht, einen entsprechenden Bebauungsplan für die Anlage aufstellen zu wollen, was inklusive naturschutzrechtlicher Abwägungen rund 15 000 Euro kostet, die bereits im Haushalt eingestellt sind. Den Auftrag zur Planerstellung erhielt eine Fachfirma aus Kaub. Zudem stellte der Rat den Antrag an die VG-Verwaltung, den Flächennutzungsplan für das Projekt entsprechend anzupassen.

Innogy will Schutzrohre in der Gemarkung verlegen. Die Leitungen dienen einem schnellen Internet, und auch ein Anschluss an die geplante Fotovoltaikanlage ist vorgesehen. Der Rat ermächtigte den Ortsbürgermeister, den dafür notwendigen Vertrag mit dem Energieunternehmen abzuschließen.

Um Fördergelder für die energetische Sanierung der „Alt Schul“ zu erhalten, hatte die Gemeinde Mittel aus dem K3-Programm des Bundes und des i-Stocks des Landes beantragt, die jedoch nicht bewilligt wurden. Juroren des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ regten daraufhin an, dass die Gemeinde Fördergelder im Zusammenhang mit dem Dorferneuerungskonzept beantragen soll. Der Rat beauftragte ein Fachbüro aus Bingen, einen entsprechenden Antrag zu erstellen. Dieser soll nächstes Jahr gestellt und die notwendigen Sanierungsarbeiten 2019 vollzogen werden.

Zusätzlich zum neu beschafften Kühlschrank in der „Alt Schul“, der gut angenommen werde (Höning), soll ein weiterer Kühlschrank für rund 600 Euro angeschafft werden, entschied der Rat.

Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Montag, 24. Juli 2017, Seite 18

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