RZ-Online Artikelarchiv vom 20. und 23.3.2007
Ortsgemeinde sieht sich durch die Pläne Waldalgesheims beeinträchtigt
ROTH. Bis an die Gemeindegrenze von Roth reicht die 13,4 Hektar große Fläche, auf der Waldalgesheim eine Freiland-Fotovoltaikanlage errichten will. Dazu hat die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe, zu der Waldalgesheim gehört, eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans beantragt und Roth um eine Stellungnahme gebeten.
Der Gemeinderat glaubt, dass sich Roth durch die dicht an der Gemeindegrenze gelegenen Anlage nicht mehr ausdehnen kann. Schließlich schränkten die Autobahn und die von Waldalgesheim nach Stromberg führende Landes-straße die Ausdehnung des Dorfs schon nach drei Richtungen ein. Der Gemeinderat will der Fortschreibung des Flächennutzungsplans in der vorliegenden Form mit dem Hinweis auf seine Bedenken nicht zustimmen.
"Die Wald- und Forstwirtschaft boomt", so Forstamtsleiter Bernd Closen bei der Vorstellung des Forstwirtschaftsplans für 60 Hektar Rother Gemeindewald. Trotz der Waldpflege wird noch Geld verdient. Die Spanplattenindustrie, in der Deutschland weltgrößter Produzent ist, verzeichne weiter steigende Nachfrage. Noch vor Jahren seien für den Rohstoff pro Kubikmeter 28 Euro gezahlt worden, heute seien es schon 76 Euro.
Revierleiter Steffen Lang nannte die Zahlen: 2006 war ein Defizit von 1700 Euro erwartet worden, die Rechnung schloss aber mit 740 Euro Überschuss ab, der aus dem Verkauf von Brennholz und Abfallholz erzielt wurde. 2007 seien bereits 1200 Euro aus Brennholzverkäufen eingegangen. Erwartet wurde ein Verlust von 533 Euro bei Gesamteinnahmen von 3386 Euro. Das Land bewilligte aber inzwischen einen Zuschuss von 2871 Euro. Der nun zu erwartende Gewinn soll als Rücklage dienen, da 2008 Laubwald aufgeforstet wird.
Von Schäden am alten "Backes" in der Ortsmitte und an der "Alt Schul" berichtete Ortsbürgermeister Helmut Höning. Er wurde ermächtigt, mit einem Architekten zu sprechen, ehe der Gemeinderat über die notwendigen Arbeiten beschließt. (wei)
Oeffentlicher Anzeiger vom 20.03.2007, Seite 22.
Rother Verwaltungshaushalt 2006 fiel günstiger aus als erwartet - Spenden für Urnenwand erhofft
ROTH. Seit dem Umbau des Dorfgemeinschaftshauses im Jahr 1996 ist Roth zu äußerster Sparsamkeit verpflichtet. Der Verwaltungshaushalt des Jahres 2006 wies einen Fehlbetrag von 88 470 Euro auf. Mehreinnahmen bei Gewerbe- und dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer verringern das Defizit auf 58 500 Euro. Auch 2007 wird ein Fehlbetrag in Höhe von 13 020 Euro erwartet. Die Gewerbesteuer ist mit 90 000 Euro gegenüber 40 000 Euro im Vorjahr und der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 92 100 Euro gegenüber 78 000 Euro im Vorjahr veranschlagt.
Der Vermögenshaushalt schließt ausgeglichen mit 533 700 Euro ab. Darin enthalten sind 263 000 Euro aus dem zu erwartenden Fehlbetrag des Vermögenshaushalts des Jahres 2006 für die Erschließung des Neubaugebiets "Am Warmsrother Weg". Weitere 240 000 Euro werden für die Schlussabrechnung der Maßnahme im Jahr 2007 benötigt. Die Kosten sollen mit dem Verkauf von Baugrundstücken gedeckt werden. 4500 Euro zahlt Roth an Stromberg für eine Nestgruppe im Kindergarten, 5700 Euro zur Tilgung eines Darlehens. Für die Urnenwand müssen noch 3000 Euro Materialkosten aufgebracht werden. Hierfür hofft Ortsbürgermeister Helmut Höning auf Spenden. Beiden Haushaltsplänen stimmte der Gemeinderat einhellig zu. (wei)
Oeffentlicher Anzeiger vom 23.03.2007, Seite 26.