Vereinbarung zur Fusion ist geschlossen
Feierliche Unterzeichnung beim gemeinsamen Neujahrsempfang – Ortsgemeinden sind gefragt
Langenlonsheim/Stromberg. Seit Sonntagmittag um 12 Uhr ist der Fusionsvertrag zwischen den beiden VG Langenlonsheim und Stromberg unter Dach und Fach. Anlässlich des gemeinsamen Neujahrsempfangs in der Langenlonsheimer Gemeindehalle wurde der Vertrag unter Beifall von Bürgermeister Michael Cyfka (CDU, VG Langenlonsheim) und Bürgermeisterin Anke Denker (SPD, VG Stromberg) feierlich unterzeichnet. Vorausgesetzt die 17 betroffenen Ortsgemeinden einschließlich der Stadt Stromberg stimmen dem Vertragswerk zu, startet die neue VG Langenlonsheim-Stromberg am 1. Januar 2020 mit mehr als 23 000 Einwohnern.
„Der Fusionsvertrag kann sich sehen lassen“, bilanzierte Cyfka selbstbewusst. „Keine der beiden Verbandsgemeinden kann sich als Verlierer fühlen. Im Gegenteil, die neue VG wird der Gewinner im Kreis Bad Kreuznach sein. Auf absehbare Zeit wird sie die finanzstärkste im ganzen Landkreis.“ Das bekräftigte auch Anke Denker, die betonte: „Ich bin sicher, dass sich die neue VG zu einer starken VG mit guten Anbindungen an das Rhein-Main-Gebiet entwickeln wird und dadurch neue Wohngebiete einen Zuzug aus diesem Gebiet erleben werden.“ Cyfka hatte zuvor die rund 500 Bürger, darunter Vertreter der Kommunalpolitik, der Schulen, Kirchengemeinden, Feuerwehren, des öffentlichen Lebens, der Vereine, Wirtschaft und Unternehmen begrüßt, an der Spitze Bundesagrarministerin Julia Klöckner und Landrätin Bettina Dickes (beide CDU).
Der Bürgermeister sprach von einem ereignisreichen Jahr 2018 und bezeichnete die Vereinbarung zur freiwilligen Fusion zwischen den beiden Verbandsgemeinden als Höhepunkt. „Im Oktober 2016 stand die VG Langenlonsheim einer Fusion skeptisch gegenüber, da wir keinen aktiven Fusionsbedarf hatten. Gespräche mit dem Land aber zeigten auf, dass es nicht klug und zielführend war, sich Gesprächen mit der VG Stromberg zu entziehen.“ Cyfka erinnerte daran, dass der VG-Rat Langenlonsheim am 7. Dezember 2017 mit großer Mehrheit beschlossen hatte, Gespräche über ein freiwilliges Gebietsänderungsverfahren mit der VG Stromberg aufzunehmen. „Eine Lenkungsgruppe zur Erarbeitung eines Eckpapiers wurde gegründet und im Januar 2018 die Gespräche aufgenommen. Nach harten und fairen Verhandlungen auf Augenhöhe war der Durchbruch im November geschafft.“
Cyfka ging auf die oft genannten wichtigsten Inhalte der Vereinbarung wie den Verwaltungssitz Langenlonsheim, die Verwaltungsstelle mit erweiterter Servicequalität in Stromberg, die Umlage der VG Langenlonsheim von 30 Prozentpunkten und die der VG Stromberg von 34 Prozentpunkten ein. Er zeigte auf, dass die VG Langenlonsheim Ende 2019 schuldenfrei sei, die neue VG vom Land 2,85 Millionen Euro erhält und die Wahl des Bürgermeisters und des VG-Rates am 20. März 2020 stattfindet.
Letztlich galt der Dank des Bürgermeisters seiner Kollegin Anke Denker, den beiden Lenkungsgruppen, den Mitarbeitern beider Verwaltungen und des Mainzer Innenministeriums, Staatssekretär Günter Klein (SPD) sowie Gerhard Zuck und Axel Meffert (VG Langenlonsheim) sowie Ullrich Demary (VG Stromberg).
Denker nahm den Faden auf und warb hinsichtlich der anstehenden Ratsbeschlüsse für positive Ergebnisse. „Wir haben den Vertrag unterzeichnet, damit jeder Ortsgemeinderat weiß: Wir stehen hinter der Vereinbarung.“ Die Bürgermeisterin blickte zurück auf 2003, als die Kommunal- und Verwaltungsreform diskutiert wurde und in der VG Stromberg klar gewesen sei, „dass der Kelch nicht an uns vorbeigehen wird“. Denker fand ebenfalls herzliche Worte des Dankes. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Mehrheit der Bürger den Schritt mitgeht, und wünschte, dass das große ehrenamtliche Engagement in beiden VG zur Bereicherung aller führt.
Musikalisch umrahmt wurde der Empfang vom Duo Kleingartenanlage mit Julia Oschewsky (Gesang) und Marc Kluschat (Gitarre). nn
Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Montag, 14. Januar 2019, Seite 21 (0 Views)