RZ-Online
Rheinzeitung vom 21.04.2020

Über die bereits kunstvoll gestalteten Generationen-Stelen freuen sich Anke Mehlig und Dieter Linnenboden.

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Wo Generationen ihre Spuren hinterlassen
Weg in Roth ist Kunst und Natur gewidmet

Von unserem Reporter Jens Fink M

Roth. Immer mehr Gestalt nimmt der Natur- und Kunstweg an, den engagierte Bürger in Roth angelegt haben. Bereits vor seiner geplanten feierlichen Eröffnung im Frühsommer ist der zweieinhalb Kilometer lange Rundweg zu einer Attraktion nicht zuletzt auch für auswärtige Besucher geworden, freuen sich die Mitstreiter der Gruppe. Aus dem harten Kern von acht Initiatoren ist mittlerweile eine regelrechte Bürgerbewegung geworden. Dutzende von Einwohnern allen Alters haben sich bereits mit Ideen und konkreten Maßnahmen an der Realisierung des Rundweges beteiligt. Sichtbar wird dies besonders an den kunstvoll gestalteten „Generationen-Stelen“ im Geishübel.
In dem eine Parkbucht eingrenzenden Schotterbett haben die fleißigen Bürger bereits fünf von insgesamt acht 0,80 bis 1,80 Meter hohen Holzstelen gesetzt. Neben den Stelen haben die Hobbykünstler noch sogenannte Generations- Fußabdrücke hinterlassen. Unter dem Motto „Wir Rother“ werden die Stelen von den verschiedenen Generationen des Ortes kunstvoll bemalt, also von Eltern mit ihren Kindern, Jugendlichen bis hin zu den Senioren, erläutert Dieter Linnenboden, einer der Organisatoren des Natur- und Kunstweges. „Wir wollten bewusst alle Einwohner und gerade auch die Kinder und Jugendlichen in die Gestaltung einiger Aktionen einbeziehen“, erläutert Anke Mehlig, die speziell das Stelenprojekt betreut. Hier haben sich bereits Kinder des Ortes mit viel Fantasie verewigt und die Stelen mit verschiedenen Motiven zu Themen wie Bunte Wiese, Fußball oder Planten in der Galaxie bunt bemalt. „Wenn alle acht Stelen gesetzt und gestaltet sind, werden sich rund 60 Personen allein an diesem Projekt beteiligt haben, bilanziert Mehlig erfreut. Jeder, der Lust habe, könne sich bei diesem Kunstprojekt verewigen, ergänzt Dieter Linneboden.
So sollen entlang des Rundweges unter anderem ein Biotop mit Bruchsteinmauer errichtet und Skulpturen aus verschiedenen Materialien installiert werden. Angedacht ist noch, einen Tisch mit Sitzgruppe zu installieren sowie Blühstreifen für Insekten sowie eine Hecke mit blühenden Sträuchern anzulegen.
Bereits realisiert sind ein Insektenhotel auf einer Gemeindewiese nahe der Autobahnunterführung. Die engagierten Bürger wollen hier noch eine blühende Wiese anlegen. Am Kinderspielplatz wurde ein kleiner Barfußpfad angelegt, und ein besonderer Blickfang ist ein Nistkasten für Vögel, der als Verkehrsampel gestaltet ist. Auch einige Ruhebänke haben die fleißigen Bürger bereits platziert. Besonderer Beliebtheit erfreut sich eine Holzliege, auf der Wanderer den Blick in die Landschaft genießen können. „Hier sitzen immer wieder Leute bei einer Flasche Wein zusammen und genießen die herrliche Aussicht“, freut sich Linnenboden.
Weitere Objekte und Installationen längs des Weges könnten noch in den kommenden Jahren nach und nach realisiert werden, sind sich Initiatoren des Natur- und Kunstweges einig. Linnenboden und seine Mitstreiter freuen sich, dass die Gemeinde das Projekt unterstützt. Für Roth werde „ein ideeller Wert geschaffen“ hatte Ortsbürgermeister Helmut Höning das ehrenamtliche Engagement der Bürger gewürdigt. Den von den Initiatoren formell der Gemeinde gestiftete Rundweg hatte der Gemeinderat als Spende dankend angenommen. „Mehr als 500 Arbeitsstunden haben ehrenamtlich tätige Einwohner bei der Gestaltung des Weges bereits abgeleistet“, würdigt Linnenboden das Engagement der Rother Bürger für das Generationen verbindende Projekt.
Unterstützt wird der Weg zudem durch Zuschüsse, Sponsoren und den Verkauf von selbst gebauten Nistkästen und Insektenhotels. „Wir wollten bewusst alle Einwohner in die Aktionen einbeziehen“, betont Anke Mehlig. „Uns ist einfach wichtig, dass sich die Menschen im Ort mit dem Projekt identifizieren“, meint Dieter Linnenboden.

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