RZ-Online Oeffentlicher Anzeiger vom 28.6.2021

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Zeugnis der Kreativität der Rother Bürger
Natur- und Kunstweg hält für Wanderer einige Überraschungen bereit

Langenlonsheim/Stromberg. Etliche Wanderwege werden seit Ausbruch der Corona-Pandemie besonders stark frequentiert. Auch die Vitaltouren in der Verbandsgemeinde erfreuen sich großer Beliebtheit. Um den Ansturm auf diese Premiumwege ein wenig zu entzerren, richtet die Tourist-Information der VG den Fokus nun verstärkt auf die kleineren Wege durch oder rund um die Gemeinden, die vielen Wanderern noch nicht bekannt sein dürften. Jedoch besitzen auch diese Wanderwege in der zweiten Reihe ihre Reize. Heute: der Natur- und Kunstweg in Roth.

Liebevoll gestaltete Details

Dieser 2,5 Kilometer lange Rundweg, der erst durch das besondere, ehrenamtliche Engagement und den Einfallsreichtum zahlreicher Bürger realisiert werden konnte, ist noch recht jung. Der kreativ gestaltete Wanderweg vermittelt unterschiedliche Ausblicke in die umliegende Landschaft sowie interessante Aspekte dörflicher Idylle. Natur- und Kunstliebhaber, Wanderfreunde, Bastler und Handwerker jedes Alters haben sich mit diversen Aktionen entlang des Rundwegs eingebracht. Entstanden ist so unter anderem ein Barfußpfad am Kinderspielplatz. Hier haben die fleißigen Bürger zudem eine Sitzgruppe mit Tisch installiert. Vom Spielplatz gelangen Wanderer am Ortsrand zu einem neu gestalteten Beet, in dessen Mitte ein stilisierter, in Schmiedeeisen ausgeführter und bunt angemalter Bauer mit einem eisernen Pflug steht.

Weiter geht es in Richtung Autobahnunterführung, wo die engagierten Bürger ein Insektenhotel errichtet und eine speziell für Sandbienen gedachte, mit Holz und Steinen eingefasste Sandfläche angelegt haben. Unweit davon haben kreative Geister in einem Baum ein Vogelhäuschen aufgehängt, das als bunter Fantasievogel gestaltet ist. Ein Blühstreifen für Insekten sowie blühende Büsche sollen hier noch angelegt werden.

Die wieder zurück ins Dorf führende Strecke verläuft entlang der Straße „Auf dem Geishübel“. Hier wurde als eine der ersten Aktionen ein Feld für kunstvolle Stelen angelegt. Die bunt gestalteten Holzpfähle haben Erwachsene und Kinder unter dem Motto „Wir Rother“ mit verschiedenen Motiven zu Themen wie bunte Wiese, Fußball oder Planeten in der Galaxie bemalt.

Entspannung kommt nicht zu kurz

Ein Blickfang ist ein in der Nähe installierter Nistkasten für Vögel, der als Verkehrsampel gestaltet ist. Von hier aus gelangt der Wanderer, einem Feldweg folgend, zu einer großen, wellenförmig geschwungene Liege, von der aus der Blick über die Landschaft schweift und auf der sich gut verweilen lässt. „Das ist ein Lieblingsplatz vieler Leute, die den Weg ablaufen und hier die herrliche Landschaft genießen. Da wird auch schon mal ein gutes Glas Wein ausgeschenkt“, weiß Dieter Linnenboden, der zusammen mit Anita Klein, Anke Mehlig, Ludwig Trunk, Karlheinz Steeg, Georg Bootz und Michael Melhig den harten Kern der Initiatoren des Kunst- und Naturwegs bildet.

Neben der Wellenliege steht ein weiteres Insektenhotel, das die Initiatoren ebenso errichtet haben wie einige Ruhebänke entlang des Rundwegs. Kreative Elemente finden sich in Roth auch in der Ortslage, wo zahlreiche naturnah gestaltete Vorgärten und auf Privatgrundstücken aufgestellte Skulpturen den Natur- und Kunstweg ergänzen und den Besuchern der Gemeinde einen Eindruck von der Kreativität und Schaffenskraft ihrer Einwohner vermitteln. spg

Mehr Informationen über den Natur- und Kunstweg gibt es auf www.langenlonsheim-stromberg.de/tourismus

10 000 Euro gespart

Die Bürger, die in Eigenleistung den Natur- und Kunstwanderweg gestalten haben, leisteten in den vergangenen zwei bis drei Jahren rund 700 Stunden ehrenamtlicher Arbeit und brachten zu den Aktionen stets auch Ausrüstung und Material mit. Damit ersparten sie der Gemeinde Roth rund 10 000 Euro.

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