Roth stellt Weichen für Fotovoltaikanlage
Energie Gemeinderat segnet Bebauungsplan ab
Roth. Die Pläne der Ortsgemeinde Roth, im Areal „In der Heide“ eine Fotovoltaikanlage zu errichten, nehmen Gestalt an. Landschaftsarchitekt Dirk Melzer stellte im Gemeinderat den Bebauungsplan für das 630 000 Euro teure Projekt vor. Mit der aus mehreren Modultischen bestehenden 981 kWp-Anlage können 184 Vierpersonen- haushalte versorgt werden, was etwas mehr als der Größe der Gemeinde Roth entspricht, erläuterte Melzer.
Im mehr als 20 000 Quadratmeter großen Plangebiet werden auf einer Fläche von rund 4900 Quadratmetern die 2,50 Meter hohen Modultische errichtet, erklärte der Landschaftsarchitekt. Hinzu kommen Anfahrtswege und eine Trafostation, über die der erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. Eingegrenzt wird die genutzte Fläche von einem Zaun, der unten offen ist und so Niederwild den Durchgang ermöglicht.
Kreditaufnahme genehmigt
Auf dem Großteil des parallel zur A 61 verlaufenden Areals werden Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. Dabei können rund 8500 Quadratmeter mit Obstbäumen bepflanzter Ausgleichsfläche dem Ökokonto der Gemeinde gutgeschrieben werden. „Mit den Obstbäumen und der als Wiese angelegten Fläche schaffen sie ein Biotop und damit einen Mehrwert für die Natur“, bewertete Melzer das Projekt und den dafür erstellten Bebauungsplan, der rechtlich mit der Kreisverwaltung abgestimmt sei. Ortsbürgermeister Helmut Höning ergänzte, dass der Haushalt und die für die Fotovoltaikanlage benötigte Kreditaufnahme in Höhe von 612 650 Euro genehmigt worden sind.
Ab dem 15. Jahr erhofft sich die Gemeinde einen jährlichen Gewinn von rund 40 000 Euro. Bei der insgesamt kalkulierten Laufzeit der Fotovoltaikanlage könnten bis zu 400 000 Euro Einnahmen erzielt werden. Einhellig billigte der Rat den Bebauungsplan in der vorgelegten Form.
Interesse an Freifunk
Zum geplanten Ausbau von Stromtrassen nahm der Rat Stellung. Bei der geplanten Trasse östlich des Rheins wäre die VG nicht berührt. Eine alternative Variante westlich des Rheins, bei der auch Roth betroffen wäre, lehnte der Rat einhellig ab.
Ein von der ehrenamtlichen Organisation Freifunk nicht kommerziell betriebenes, WLAN-basiertes freies Funknetzwerk sei auch für Roth interessant, nicht zuletzt für die Gewerbetreibenden, meinte Helmut Höning. Dies sahen auch die Ratsmitglieder so und beauftragten den Ortsbürgermeister, sich mit den Vertretern von Freifunk in Verbindung setzten.
Die Straße „Auf dem Geishübel“ teilt sich an ihrem Ende in zwei Richtungen. Um künftig Orientierungsschwierigkeiten für Ortsfremde sowie Rettungsdienste zu vermeiden, folgte der Rat dem Vorschlag von Helmut Höning, dem noch unbebauten Teilstück der Straße den neuen Namen „Zum Plauel“ zu geben. spg
Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Dienstag, 9. Oktober 2018, Seite 17