RZ-Online
Rheinzeitung vom 24.2.2021
Geplantes Neubaugebiet in Roth rückt jetzt näher
Rat stimmt Bebauungsplan für die drei Hektar am westlichen Ortsrand zu M Roth.
Das geplante Neubaugebiet im Bereich „Im Althaus Weg – Am Warmstrother Weg“ rückt näher. Am westlichen Ortsrand soll sich das rund drei Hektar große Areal an die bestehende Wohnbebauung angliedern und wird im oberen Bereich von der großen Hecke eingegrenzt, erläuterte Planer Harald Hampel vom Büro Dörhöfer & Partner aus Engelstadt den Mitgliedern des Gemeinderates.
Nach den von seinem Büro erarbeiteten Vorgaben des Bebauungsplans dürfen in dem „allgemeinen Wohngebiet“ Häuser mit zwei Vollgeschossen und einer Gesamthöhe von 9,50 Metern gebaut werden. Einzel- und Doppelhäuser erachtete der Rat als zulässig. Dagegen soll es keine Reihenhäuser geben, weil diese ästhetisch nicht zum Charakter des Ortes passten.
Bei einer Grundfläche von 500 Quadratmetern dürfen nach dem Faktor 0,3 maximal 150 Quadratmeter bebaut werden, erläuterte Planer Hampel. Garagen auch außerhalb der bebauten Hausfläche zu errichten, sei zulässig. Für jeweils 150 Quadratmeter versiegelter Fläche muss ein Baum gepflanzt werden. Bei den Dächern wollten die Ratsmitglieder eher keine Vorgaben haben. Somit wären Flachdächer zulässig, die begrünt werden könnten. Auch Solaranlagen auf den Dächern wären laut Plan erlaubt. Die Grundstücksgrößen würden sich wohl zwischen 450 und 600 Quadratmetern bewegen, auf Wunsch könnten es auch mal 700 Quadratmeter sein1, erläuterte Harald Hampel. Eine Anbindung des Neubaugebietes könnte über die St. Nikolausstraße oder den Warmsrother Weg erfolgen. Das Areal wird von einer Ringstraße durchzogen, wo sich eine Einbahnstraßenregelung anbietet. Zudem werden die inneren Grundstücke mittig durch eine weitere Straße erschlossen, die an beiden Seiten in die Ringstraße einmündet. Hier entschied der Rat, diese innere Straße in Ost-West-Richtung verlaufen zu lassen.
„Wenn es gut läuft, können die Grundstücke in eineinhalb bis zwei Jahren verkauft werden, Dieses Neubaugebiet ist die einzige Möglichkeit für Roth, sich noch räumlich auszudehnen“, betonte Ortsbürgermeister Helmut Höning2. Nicht zuletzt würde sich die Gemeinde durch neu zugezogene Bürger wichtige Steuereinnahmen erschließen, erkannten die Ratsmitglieder, die dem Bebauungsplan in der vorliegenden Form zustimmten.
Einstimmig verabschiedete der Rat den Forstwirtschaftsplan für 2021. Dieser schließt bei Einnahmen von 5589 sowie Ausgaben von 6832 Euro mit einem Minus von 1243 Euro ab. Da im Gemeindewald Roth einiges an Käferholz aufgearbeitet werden musste, hatte dies im vergangenen Jahr zu einem Verlust von rund 12 000 Euro geführt. Positiv sei jedoch, dass Roth größtenteils über recht gesunde Mischwaldbestände verfüge, die vom Borkenkäfer nicht beeinträchtigt würden, was sich nicht zuletzt aufgrund des guten Holzverkaufes unterm Strich finanziell ausgezahlt habe, erläuterte Revierförster Steffen Lang. Für 2021 müsse allerdings erneut mit einem gewissen Maß an Käferholz gerechnet werden. Positiv sei, dass Roth für seinen Wald vom Bund eine Nachhaltigkeitsprämie in Höhe von 5800 Euro erhalte, meinte der Revierförster. Für dieses Jahr ist der Verkauf von 155 Festmetern Holz eingeplant, was 2251 Euro in die Gemeindekasse spülen wird.
spg
1 Die Angabe von 700 qm ist nicht korrekt. Der Ratsbeschluss lautet über 800 qm.
2 Rücksprache mit dem Bürgermeister Höning: "Ich habe nie diesen Zeiraum genannt, schätze aber den Zeitraum wesentlich niedriger ein!"