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Langenlonsheim ist keine Option

Gemeinderat Wenige Bürger Beteiligen sich an Umfrage zu Fusion – Fotovoltaikanlage selbst bauen

Von unserem Reporter Jens Fink

Roth. Nicht zuletzt eine erfreuliche Entwicklung bei der Gewerbesteuer sowie der Verkauf zweier Bauplätze gestalten den Rother Haushalt 2017 positiv. Der Gemeinderat verabschiedete den Entwurf nun einstimmig. Sowohl der Ergebnishaushalt mit einem Überschuss von 257 498 Euro als auch der Finanzhaushalt mit einem Plus von 167 228 Euro schlossen erfreulich ab. Damit offenbare sich eine gute Entwicklung der Haushaltslage, wertete Kämmerer Walter Opitz. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Einheitskasse der VG wurden seit 2010 um 50 Prozent auf rund 190 000 Euro reduziert, resümierte Roths Ortsbürgermeister Helmut Höning (CDU) zufrieden.

Investiert werden 5000 Euro für Grunderwerb zur Erweiterung der Zufahrt zum Dorfgemeinschaftshaus. Und ebendiese Erweiterung wird für 20 000 Euro hergestellt. Ein neuer Rasentraktor kostet 5250 Euro, und Auszahlungen von Anteilen an Verkäufer des Baulandes am Warmsrother Weg schlagen mit 127 000 Euro zu Buche.

Um die geplante Fotovoltaikanlage in der Gemarkung rentabel zu realisieren, solle die Gemeinde das Projekt komplett selbst umsetzen. Das habe die Kommunalaufsicht signalisiert, teilte Höning mit. Wenn das bis zu 1 Millionen Euro teure Vorhaben seriös finanziert werde, würde die Kommunalaufsicht dafür auch die Aufnahme von Krediten billigen. Wichtig sei, die Anlage innerhalb eines Jahres zu errichten, bevor das EEG-Gesetz novelliert und es womöglich keine Zuschüsse mehr gibt. Nach Abzahlung der Kredite könnte die Anlage nach rund 13 Jahren „einen schönen Betrag einbringen“, sagte Höning.

Problematisch sei es hingegen, ein weiteres Neubaugebiet auszuweisen, solange dieses nicht durch einen wirkungsvollen Lärmschutz von der A 61 abgeschirmt werden kann. Am sinnvollsten wäre, wenn die Gemeinde Land aufkaufen und einen eigenen Lärmschutzwall errichten würde. Dieser könnte durch das kostenpflichtige Anfahren von Erdaushub gegenfinanziert werden. Würde das realisiert, „könnten wir die ganze Fläche bis zur A 61 als Bauerwartungsland ausweisen“, meinte Höning. Ob diese Idee umgesetzt werden kann, wird der Ortsbürgermeister mit dem LBM besprechen. Zu schnelles Fahren und zu viele parkende Autos nerven die Anwohner am „Geishübel“. Ebenso, dass dort ein nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge zugelassener Wegeabschnitt von zahlreichen Autofahrern benutzt wird. Hier könnte womöglich eine abgeschlossene Schranke Abhilfe schaffen. Eine Tempo-30-Zone für den gesamten Ort einzurichten, könne zudem bewirken, dass alle Autofahrer die Rechts-vor-links-Regelung beachteten, meinten die Ratsmitglieder. Der Ortsbürgermeister soll klären, welche Möglichkeiten hier bestehen.

Für die energetische Sanierung der „Alt Schul“ müsste die Gemeinde bis zum 1. August fristgerecht Fördermittel beantragen, informierte Höning. Für auf dem Friedhof gefällte Bäume sollen Tuja-Hecken gesetzt werden, beschloss der Rat. Lediglich 5,9 Prozent der Einwohner beteiligten sich an der Bürgerumfrage zur Kommunalreform, berichtete Höning. Knapp 95 Prozent votierten dabei für einen Zusammenschluss der VG Stromberg mit der VG Rhein-Nahe, niemand für eine Fusion mit der VG Langenlonsheim.

Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Montag, 26. Juni 2017, Seite 18 (0 Views)

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