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Verweise:
Auf Initiative des damaligen Lehrers Huth wurde der Chor im Mai 1895 gegründet. Zum ersten Präsidenten des Vereins wurde Johann Renzler gewählt. Im Gründungsjahr zählte der Verein 28 aktive und 8 inaktive Mitglieder. Ziel und Zweck der Vereinsgründung war die Pflege des Chorgesanges und der Geselligkeit.
1901 wurde die Tätigkeit des Vereins unterbrochen, weil der Initiator und Dirigent des Chores, Lehrer Huth, versetzt wurde. Erst im Jahr 1909 wurde die Leitung des Chores von dem nach Roth versetzten Lehrer Heintzen übernommen. Dank seiner Fähigkeit und seiner Energie kam der Chor in der Folgezeit zur Blüte. Zum Nachfolger des Präsidenten wurde Johann Renzler wurde Adam Sturm II gewählt, der noch vor dem ersten Weltkrieg von Wilhelm Schmitt abgelöst wurde.
Im ersten Weltkrieg kam jede Vereinstätigkeit
zum Erliegen. Erst 1922 konnte die so erfolgreiche Arbeit fortgesetzt werden.
Mehrere Jahre lag die Chorleitung wieder in den Händen von Lehrer
Heintzen, während die Präsidentenschaft von Peter
Renzler, dem Sohn des ersten Präsidenten übernommen wurde. In das "goldene Jahrzehnt" der zwanziger Jahre fallen große Erfolge des Chores, von denen der Sängerwettstreit in Weiler im Juni 19256 besondere Erwähnung verdient. Der Verein errang unter einer Vielzahl von Konkurrenten den LV-Preis in der 2. Landesklasse.
Durch die poltischen Wirren vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg kam die Vereinstätigkeit wieder zum Stillstand. Erst 1955 wurde sie wiederaufgenommen. Als Dirigent konnte Musikdirektor Jahn aus Bingerbrück verpflichtet werden. Nach Jahre großer Erfolge musste Herr Jahn seine Tätigkeit aufgeben. Sein Nachfolger wurde für kurze Zeit der bewährte frühere Chorleiter Lauterbach. Nach dessen Tod übernahm Herr Zimmermann aus Heddesheim (heute Guldental) die Chorleitung.
Zum ersten Vorsitzenden des Vereins war 1955 der verdiente und treue Sangesbruder Martin Sinss gewählt worden. Einer der Initiatoren der Wiederbelebung des Chores war der noch heute aktive Sänger Raimund Mehlig. Nachdem Herr Sinss nach Schweppenhausen umgezogen war, ging 1958 der Vorsitz an Peter Kruger über, während Herr Sinss Ehrenvorsitzender wurde. 1961 wählte man Bernhard Höning zum Vorsitzenden.
Im Jahre 1964 übernahm Friedel Mehlig den Vorsitz des "MGV Sangeslust". In das folgende Jahr fiel die Feier zum 70-jährigen Bestehen des Vereins. Unter der Schirmherrschaft von Amtsbürgermeister Ludwig Bogerts fanden am 15. und 16. Mai 1965 im Gasthaus "Zur alten Linde" von Adam Kasper Festkommers, Gruppensingen und Freundschaftssingen statt. Als Nachfolger von Herrn Zimmermann war Paul Ritter, Bad Kreuznach von 1970 bis 1972 als Dirigent tätig. Er trat auch als Solist beim Festkonzert auf, das im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Vereins am 21. Juni 1970 im Gasthaus "Zur alten Linde" gegeben wurde. Die Schirmherrschaft hatte der Bundestagsabgeordnete Elmar Pieroth übernommen. Der Chor zählte damals 22 bzw. 25 Sänger.
So wurde seit 1991 in Zusammenarbeit mit dem MGV Dromersheim in ungewohnt intensiver Arbeit das Requiem von Liszt geprobt. Am 7. November 1992 fand seine Aufführung in der evangelischen Kirche in Stromberg statt. Sicher ein Höhepunkt in der Geschichte unseres Gesangvereins.
Den Vorsitz gab Herr Trunk 1991 an Helmut Höning ab. 1996 übernahm Dr. Harald Trein aus Seibersbach die Leitung des Chores. Durch den Wechsel gewannen die Chorproben nicht nur an Disziplin (Dr. Trein ist Arzt bei der Bundeswehr) sondern auch der Unterhaltungswert der Chorproben stieg beträchtlich. Mit dem Konzert in der Stromberger Michel-Halle endete am 9.12.2000 die Chorleitertätigkeit von Dr. Trein auf eigenen Wunsch.
Besondere Erwähnung sollte auch der Auftritt des MGV Sangeslust bei einem Liederabend finden, der in der Rother Partnergemeinde St. Nicolas-les-Citeaux stattfand und bei dem Chor von 12. zum 13. März 1992 in Burgund weilte. Seine Lieder von Rhein fanden großen Beifall.
Ein besonderes Engagement des MGV Sangeslust für die Ortgemeine ist in den Seniorenabenden zu sehen, zu den ab 1979 die älteren Mitbürger der Gemeinde ins Gasthaus "Zur alten Linde" eingeladen wurden, ebenso wie in der Teilnahme des Vereins an dem seit 1993 stattfindenden Rother Weihnachtsmarkt. Jedes Jahr umrahmt der Chor die Feierstunde aus Anlass des Volkstrauertages auf dem Rother Friedhof.
Auch das "Brückenfest", das am ersten Maiwochenende unter der Autobahnbrücke organisiert wird und sich wegen der allgemeinen Beliebtheit seit 1988 auf drei Tage ausdehnt, ist eine Bindeglied zur Ortsgemeinde und darüber hinaus Ausflugsziel vieler Bürger aus den umliegenden Gemeinden. Es ersetzt seit 1971 das recht wetterabhängige Waldfest, dass ursprünglich in dem Hochgesand'schen Wäldchen "Auf dem Fockert" gefeiert worden war und später "Auf dem Stemel" begangen wurde. Das Brückenfest wurde 2004 letztmalig unter der Brücke gefeiert. 2005 wurde zum erstenmal das Dorfplatzfest von MGV ausgerichtet. Da das Dorfplatzfest 2006 wieder stattfindet, ist davon auszugehen, dass damit ein endgültiger Wechsel erfolgte.
Eine neue Seite in der Geschichte des Vereines wurde mit der Gründung der "Rother Backesspatzen" aufgeschlagen. Ihre erste Probe hatten die Rother Kinder am 4. November 1993. Sie wurden dirigiert von Frau Theresia Fleck aus Bingen-Sponsheim. Nach der 100-Jahr-Feier endete leider die so vielversprechende begonnene Arbeit mit dem Kinderchor und er löste sich auf. Im Juni des gleichen Jahres erhielt der Chor in Betzdorf an der Sieg die "Zelterplakette" als besondere Auszeichnung für seine Leistungen. Im Jubiläumsjahr zählte der Verein 88 Mitglieder, darunter 24 aktive Sänger und 27 Backesspatzen.
Nach Dr. Trein übernahm für kurze Zeit Wolfram Wirth wieder die Leitung des Chores. Ab 2002 übernahm Herr Victor Lindt die Leitung des Männerchores. In der Folgezeit ist eine ständiger Schwund der aktiven Mitglieder zu verzeichnen. Die mannigfachen Möglichkeiten der heutigen Freizeitgestaltung für die Jugend -die ja so wichtig für das Bestehen eines Vereines ist- lässt das Interesse an dem Chorgesang in den Hintergrund treten. Nach dem im den Jahr 2003 letztendlich die Zahl der aktiven Sänger auf etwa 11 bis 12 gefallen war kam man ins Gespräch mit dem Stromberg Gesangverein, den das gleiche Problem drückt. Nach längeren Verhandlungen einigte man sich darauf, künftig eine Chorgemeinschaft zu gründen, bei aber jeder Verein seine eigene Rechtspersönlichkeit behält. Der Versuch wurde Anfang 2004 gestartet. Die erste gemeinsame Singstunde fand am 6. Januar 2004 in Stromberg statt. Die Übungsstunden finden im vierwöchigen Wechsel in Stromberg bzw. in Roth statt.
Das Ergebnis dieser Bemühungen bleibt abzuwarten. Ob der Verein weiterhin einen singfähigen Chor auf die Beine stellen kann, erscheint zur Zeit sehr fraglich.
Wie schon befürchtet hat sich zum1.4.2005 die Chorgemeinschaft aufgelöst. Grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten in ließen die Fortführung der Chorgemeinschaft nicht sinnvoll erscheinen. Der MGV Roth versucht nun mit den verbliebenen Sängern weiterhin die Singstunde aufrecht zu erhalten.
Zum 1. April 2006 übernahm Joachim Seitz aus Waldalgesheim den Männerchor als Dirigent. Die Übungsstunde, die seit vielen Jahren -ja Jahrzehnten- immer Donnerstags war, wurde auf den Montag gelegt. Die Zahl der aktiven Sänger liegt bei etwa 14 . Im Trend der allgemeinen Entwicklung ist das Durchschnittsalter der Chores doch ziemlich hoch. Die Jugend für den Chorgesang zu begeistern ist eine schwierige Aufgabe.
Joachim Seitz verstarb im Mai 2007. Schon ab Januar 2007 fanden aus Gründen der Krebserkrankung keine Chorproben mehr statt. Letztmalig trat der Chor unter Leitung von Herr Seitz am 27.12.2006 beim Weihnachtskonzert in der kath. Kirche in Waldalgesheim auf.
Im August 2007 wurde der Chor von Norbert Reuter aus Seibersbach übernommen. Auf Grund dieser Tatsache bildete sich dann auch die Chorgemeinschaft Roth-Seibersbach.
Die Sängergemeinschaft weilte 2008 vom 30.10. bis zum 1.11. in der Partnergemeinde St.-Nicolas-lès-Cîteaux in Frankreich. In der Dorfkirche fand ein Konzert anlässlich des 400sten Gründungstages der Gemeinde St.-Nicolas statt. Es waren insgesamt 20 Sänger aus Roth und Seibersbach der Einladung gefolgt. Das Konzert kann man als hervorragend gelungen bezeichnen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Lang anhaltender Applaus zeigte die Begeisterung der Konzertbesucher.
Abgerundet wurde der Besuch von einer spontan ausgesprochenen Einladung vom Abt des Kloster Cîteaux, die Abtei am Sonntagmorgen vor der Abreise zu besuchen. Gegen 9.00 Uhr traf der Buss auf dem Parkplatz des Klosters ein und wurde vom Abt empfangen. Als Dolmetscher fungierte wie sooft Herr Bruno Tasch Der Abt erklärte die Geschichte von Cîteaux ab Gründung bis zur Gegenwart.
Auf Bitten des Abtes sang der Chor das Sanctus von Franz Schubert. Nach Erteilung des Reisesegens wurde die Rückfahrt nach Roth angetreten.
Der Chor war auf Bitten der französischen Gemeinde gemeinsam mit dem dt.-frz. Freundeskreis und der Ortsgemeinde zum „Gründungsfest“ eingeladen.
In 2008 zählte der Chor des MGV Roth 20 aktive Sänger:
Tenor I Helmut Höning, Jakob Eisenbach, Fritz Messer
Tenor II Hans Brandstetter, Günter Schreiber, Walter Silbernagel, Ludwig Trunk
Bass I Johannes Bootz, Reinhold Graffy, Friedel Mehlig, Michael Mehlig, Raimund Mehlig, Adrian Orben,
Bass II Georg Bootz, Patrik Bootz, Harald Herzger, Markus Herzger, Alfons Mehlig, Dominik Mehlig, Hans-Werner Mehlig
Im Laufe des Jahres 2013 löste sich der MGV Seibersbach auf Grund der wenigen noch vorhandenen Sänger auf. Die noch verbleibenden Mitglieder traten fast alle in den MGV Roth ein. Ab diesem Zeitpunkt bestand die Chorgemeinschaft nicht weiter. Es verblieb letztendlich nur noch der MGV Roth.
Vorsitzender | von | bis | Dirigenten | von | bis |
Johann Renzler | 1895 | 1904 | Lehrer Huth | 1895 | 1900 |
Adam Sturm II | 1904 | 1913 | Lehrer Heintzen | 1909 | 1914 |
Lehrer Heintzen | 1922 | 1928 | |||
Wilhelm Schmitt | 1913 | 1922 | Lauterbach | 1929 | 1929 |
Peter Renzler | 1922 | 1934 | Sieweck | 1930 | 1930 |
Lehrer Stakemeier | 1931 | 1934 | |||
Jahn | 1955 | 1960 | |||
Martin Sinss | 1955 | 1958 | Lauterbach | 1960 | 1960 |
Peter Kruger | 1959 | 1961 | Hubert Zimmermann | 1961 | 1970 |
Bernhard Höning | 1962 | 1963 | Paul Ritter | 1970 | 1972 |
Friedel Mehlig | 1963 | 1988 | Eduard Wichard | 1972 | 1975 |
Ludwig Trunk | 1988 | 1991 | Richard Schweigert | 1975 | 1990 |
Helmut Höning | 1991 | ? | Wolfram Wirth | 1990 | 1995 |
Dr. Harald Trein | 1996 | 2000 | |||
Wolfram Wirth | 2001 | 2002 | |||
Viktor Lindt | 2002 | 2006 | |||
Joachim Seitz | 2006 | 2007 | |||
Norbert Reuter | 2007 | 04/2012 | |||
Ester Huck | 09/2012 | ||||
Hinweise und Anmerkungen: Seitenanfang
Johann Renzler ist der Urgroßvater des heutigen Vorsitzenden Helmut Höning
Peter Renzler ist der Großvater des heutigen Vorsitzenden Helmut Höning
Bernhard Höning ist der Vater des heutigen Vorsitzenden Helmut Höning
Adam Sturm II ist der Großvater des heutigen Mitbürgers Reinhold Sturm (Weingut)