Neue Sänger sind stets willkommen
Jubiläum MGV Sangeslust Roth feiert in Deutscher- Michel-Halle seinen 120. Geburtstag
M Stromberg. Einen Abend mit vielen bunten Melodien verspricht der MGV Sangeslust Roth am Samstag, 21. November, ab 19 Uhr. Dann lädt der Männergesangverein zum Konzert anlässlich seines 120. Geburtstags ein. Gefeiert und gesungen wird in der Deutscher-Michel-Halle in Stromberg. Der MGV hat dazu weitere Chöre aus der Region eingeladen. Aus Dromersheim kommt der „Saitensprung“, aus Dietersheim der „Chorwurm“. Der Dorsheimer Gemischte Chor Liederkranz, der Paul-Gerhardt-Chor aus Gödenroth, der MGV Gemischte Chor Limbach und der Katholische Kirchenchor Cäcilia Stromberg unterstützen den Gastgeber ebenfalls musikalisch. Geboten wird ein bunter Strauß an Melodien von ABBA bis Comedian Harmonists, von Robert Schumann bis Klaus Lage. „Die Musik steht an diesem Abend im Vordergrund, außer drei Ehrungen werden keine großen Reden gehalten“, verspricht der Vorstand.
Der MGV Sangeslust wurde im Mai 1895 auf Initiative des damaligen Lehrers Huth gegründet. Damals hatte der Verein 28 aktive und acht passive Mitglieder, heute sind es nur noch knapp 20 aktive im Alter zwischen Mitte 30 und Mitte 80 sowie rund 40 passive. Zwar gab es im Laufe der vergangenen 120 Jahre einige Unterbrechungen, doch immer wieder gab es Männer, die die Freude am Chorgesang aufrechthielten – und heute noch halten. Allerdings ist es in Roth genauso wie in anderen Orten – der Nachwuchs fehlt.
„Wir würden uns riesig freuen, wenn neue Sänger bei uns mitmachen würden. Besonders im Tenor brauchen wir Unterstützung, schließlich wollen wir den Verein für die Zukunft erhalten und in fünf Jahren unser 125-jähriges Bestehen feiern“, erzählt der Vorsitzende Helmut Höning und lädt dazu ein, die Proben mittwochs um 20 Uhr in der „Alt' Schul'“ zu besuchen. „Wir haben ein gutes und reges Vereinsleben. Mit rund 20 bis 30 Veranstaltungen wie Auftritten bei der Kirmes, an Allerheiligen, am Weihnachtsmarkt oder bei besonderen Anlässen sind wir der aktivste Kulturträger im Ort“, wirbt der MGV-Vorsitzende. Zwar wird unter der Leitung von Kirchenmusikerin Esther Huck aus Bad Kreuznach das moderne Repertoire fleißig geprobt, doch der Spaß und die Geselligkeit kommen dabei nicht zu kurz.
Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Mittwoch, 18. November 2015, Seite 16 (0 Views)
Der MGV hatte auch Gratulanten zu Gast
Jubiläum 120 Jahre Chorgesang mit Konzert gefeiert
M Stromberg. Seit 120 Jahren schenkt der MGV Sangeslust 1895 Roth den Menschen Freude. Grund genug, das Jubiläum im Rahmen eines Konzerts am Samstag in der Deutschen-Michel-Halle in Stromberg mit vielen befreundeten Chören zu feiern.
Die Räumlichkeiten in Roth waren für ein solches Programm einfach zu klein, sodass man kurzerhand in die Stromberger Halle umzog, „die in einem Rother Vorort liegt“, wie Chorvorsitzender Helmut Höning augenzwinkernd meinte. Im Rother Männerchor, der zurzeit 20 Sänger hat, ist auch der MGV Seibersbach aufgegangen. Die beiden Vereine hatten sich zu einer Chorgemeinschaft zusammengeschlossen. 2013 löste sich der MGV Seibersbach auf, wobei die noch verbliebenen Mitglieder fast alle dem MGV Roth beitraten. Wie Chorvorsitzender Höning berichtete, hält der Chor dennoch die Tradition wach und singt sowohl in Roth als auch in Seibersbach.
In seiner Begrüßung machte der Vorsitzende aber auch deutlich, dass neben dem Gesang die Gemeinschaft ein ganz wesentliches Vereinsmerkmal sei. So unternimmt der Chor Fahrten und Wanderungen. „Ich sehe den Verein als einer der aktivsten in unserer Gemeinde“, sagt Höning:
Wie die meisten Chöre hatte auch der MGV Roth schwierige Zeiten zu überstehen. In Folge der beiden Weltkriege ruhte das Chorleben für längere Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Chorarbeit erst im Jahr 1955 wieder aufgenommen. Heute drückt den Verein der Schuh ganz woanders. Denn immer weniger junge Männer sind bereit, sich dem Chorgesang anzuschließen.
Dabei hat Chorleiterin Esther Huck den MGV Sangeslust Roth zu einem guten Klangkörper geformt, der sich beim Geburtstagskonzert mit abwechslungsreicher Musik präsentierte. So eröffnete er das musikalische Programm mit einem deutschen Text auf den Hit „Conquest of Paradise“ von Vangelis. Für das zweite Stück, Ludwig van Beethovens „Freude schöner Götterfunken“, hatte die Chorleiterin einen eigenen Text geschrieben, der natürlich den Geburtstag des Chors zum Thema hatte und viel Witz beinhaltete. Originell war auch das Stück „Der Papst lebt herrlich in der Welt“, in dem es um die Einschränkungen geht, die ein Papst, aber auch ein Sultan trotz ihrer hohen Ämter in Kauf nehmen müssen.
Natürlich hatten befreundete Chöre es nicht versäumen wollen, dem mit 120 Jahren betagten und dennoch stimmgewaltigen Jubilar zu gratulieren. So fanden sich der MGV Liederkranz 1883 Bingen-Dietersheim und Chorwurm sowie der Kirchenchor Cäcilia Stromberg ein, beide unter der Leitung von Dietmar Göring, der gemischte Chor Liederkranz Dorsheim, der MGV/Gemischter Chor Limbach und der Paul-Gerhardt-Chor Gödenroth (alle unter der Leitung von Esther Huck) sowie Saitensprung Dromersheim unter der Leitung von Dr. Wolfram Wirth.
Einer, der sich besonders über das Chorjubiläum freute, war Jakob Eisenbach. Er war nach dem Krieg bei der Wiederaufnahme des Chorgesangs 1955 der jüngste Sänger, heute ist er mit 84 Jahren der älteste Aktive. Aufgrund eines Rehaaufenthalts konnte er die Proben zum Jubiläumskonzert nicht mitmachen und nahm darum bei den Ehrengästen Platz. Das wird aber auf keinen Fall sein Platz bleiben, denn der älteste Aktive des MGV Roth wird demnächst wieder mitsingen. bj
Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Montag, 23. November 2015, Seite 11
Ehrung beim MGV Roth
Roth. Anlässlich des 120-jährigen Jubiläums des MGV „Sangeslust“ Roth ließen es sich auch Dr. Herbert Drumm (3. von rechts), Vorsitzender des Kreischorverbandes und Chorverbands-Geschäftsführerin Kunigunde Lautebach nicht nehmen, während des Jubiläumskonzertes in der Stromberger „Deutsche-Michel-Halle“ zu gratulieren. Während Drumm eine Riesen-Flasche Sekt im Gepäck hatte, nutzte Lautebach das Jubiläum, um langjährige und verdiente Mitglieder zu ehren. Mit Wilfried Märker, Werner Mehlig und August Seibert konnte sie drei Sänger ehren, die alle jeweils seit 50 Jahren im Chor aktiv sind. Lautebach erinnerte daran, dass in 50 Jahren viel geschehen sei. So mancher Dirigenten-Wechsel, viele Stunden Proben, aber auch traurige Ereignisse, wie den Verlust eines Sangesbruders durch Tod hätten die drei Geehrten erlebt, so Lautebach. Zu den ersten Gratulanten gehörte Chorvorsitzender Helmut Höning (rechts). bj Foto: Josef Nürnberg
Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Freitag, 11. Dezember 2015, Seite 46
"Wir von hier"