Urwüchsige Fastnacht
ROTH. Urwüchsige Dorffastnacht boten die Akteure des MGV Sangeslust, als sie in der Rother Alt Schul frei nach dem Motto "Wer will, der darf" mit ihrer kleinen aber feinen Kappensitzung für allerbeste Stimmung und prima Laune sorgten.
Die ersten Lacher erntete Vorsitzender und Ortsbürgermeister Helmut Höning, der unter den Klängen von "Laßt uns froh und munter sein", als Nikolaus in die Narrenbüt stieg. Der Mann im roten Mantel hatte schlichtweg Weihnachten verpennt. In Roth sah das dann so aus: "Draußen vom Walde da komm ich her, ich muss euch sagen, es fastnachtet sehr, überall auf den Dächerspitzen sah ich frohe Narren sitzen." Schnell passte er sich aber der fünften Jahreszeit an, tauschte Mantel und Bart mit dem Kostüm des Hofnarren und las "der Regierung" so richtig die Leviten. Natürlich schwang er auch das Narrenzepter und führte mit Bravour und humorigen Worten durch den kurzweiligen Abend.
Mit Esprit und Können, katapultierte sich Tanzmariechen Vanessa Edelblut (TSV Rhein-Nahe Stromberg) unter der Leitung von Michaela Schlemmer in die Narrenherzen, ehe Werner Brandt: "Was an Weiß dann abgegange, hat an mir dann drangehange", als Tapezierer reichlich Turbulenzen zu bewältigten hatte. Zweifellos ein Höhepunkt "Die lustigen Schweinchen" mit Claudia Bootz, Ellen Höning, Mia Mehlig und Heidi Höning. Sie legten nicht nur mit viel Schmackes den Schweinetango aufs Parkett, sondern bedauerten stilecht "Kein Schwein ruft mich an". Die erste Rakete war fällig.
"Glaubst du an die Liebe auf den ersten Blick? Klar doch, beim zweiten hingucken hätte ich dich nicht mehr geheiratet." Als gestreßter Ehemann kalauerte Karlheinz Steeg, was das Zeug hielt. Den Lachern konnte das nur recht sein. Dann ließen die "Glitzernde Fünckcher" vom TSV Rhein-Nahe (Leitung Michaela Schlemmer), die Beine fliegen und kamen um eine Zugabe nicht herum. "Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann", schmetterte Ellen Höning, die als Schlagerstar "Trude Herr" locker zum Mitsingen animierte und dafür sorgte, dass das Stimmungsbarometer rasant anstieg.
"Die zwei Kumpels", Werner Brandt und Karlheinz Steeg, brachten gleich reihenweise Kalauer mit. Sehr zur Freude des Narrenvolkes, das sich auf die Schenkel klatschte. Kostprobe: "Der höchste Feiertag für Beamte ist der Siebenschläfer" oder "Was macht eine Frau morgens mit ihrer besseren Hälfte? Sie schmiert ihm zwei Brote und schickt ihn zur Arbeit". Eine Nummer für sich war Ludwig Trunk, der als Wein- und Kusskenner seine Erfahrungen so auftischte: "Sag mir, wie du deinen Kuss anbringst, und ich sag dir, welchen Wein du trinkst". Damit war das bunte Finale eingeläutet, ehe Musikus Udo Rohleder noch lange in der Rother Alt Schul für ordentlich Fastnachtstimmung sorgte. (nn)